Männer | Training ohne Spielformen, ist wie Schwimmen ohne Wasser

Unsere Männerteams starten mit den ersten Trainingseinheiten unter besonderen Bedingungen.
Wir haben uns mit Spielern unseres VL- und LK-Teams über die Gemütslage unterhalten und einige Dinge über ihren Alltag ohne Fußball erfahren.
Zunächst wollten wir wissen, wie sich die Jungs trotz Zwangspause fit gehalten haben.
LK-Kapitän René Rosenberger und Marcus „Glawoni“ ließen es mit Spaziergängen mit Hund und Familie recht ruhig angehen, wohingegen Alexander Steudte mit dem Kauf eines Spinningrads dem Coronavirus den Kampf ansagte. Ebenso fleißig war Dennis Neu, der in seiner Annaburger Wohnung 3-4 Mal pro Woche auf dem Ergometer bis zu 35 km zurücklegte und die Einheiten anschließend bei einem zehnminütigen HIT-Training „ausklingen“ ließ. Besonders schwierig war es zeitweise für Philipp Schönknecht, der in Jessen von der städtischen Quarantäne und den damit verbunden straffen Einschränkungen betroffen war. Die Freiheiten der Spaziergänge und Fahrradtouren, wie sie VL-Kapitän Kevin Schüler absolvierte, waren ihm verwehrt und so hielt er sich mit Übungen mit dem eigenen Körpergewicht zuhause fit.
Neben sportlichen Aktivitäten nutzten die Jungs die Wochen besonderes, um Zeit mit der Familie zu verbringen. Spielen mit den Kleinen, Heimunterricht mit den Großen. Langweilig wurde es nicht, sagten alle. David Kühnast war gut beschäftigt mit dem Hausbau, den er kurz vor den Corona-Wochen begonnen hatte und nutzte die anfallenden Arbeiten auch gleich zum eigenen Training. Wenn Dennis mal von seinem Ergometer runterkam, war auch er oft auf der Baustelle zu finden. Bei einem Bekannten half er immer wieder aus, um ihm beim Traum von den eigenen vier Wänden tatkräftig zur Seite zu stehen.
Nun steht die erste Trainingswoche an und wir wollten wissen, wie sie sich die Einheiten vorstellen.
„Spielformen wird es in naher Zukunft nicht geben“, weiß Kevin. „Daher denke ich, dass wir vermehrt mit Läufen, Passspiel und Torschuss arbeiten werden.“ Laufeinheiten kommen auch Philipp als erstes in den Sinn „Ich denke, dass das meiner Kondition auch ganz guttun wird.“, so der angehende Erzieher. Alex hat noch keine richtige Vorstellung wie das ganze Training ablaufen wird, freut sich aber jetzt erstmal einfach nur, wieder auf dem Platz stehen zu können. Darauf freut sich auch „Rosi“, der jedoch zu bedenken gibt, dass Fußball ein Kontaktsport ist, wo es dazugehört sich auch in Trainingsspielen zu messen. „Ich hoffe, dass diese schwere Zeit schnellstmöglich vorbei geht und alles wieder beim Alten ist, denn Training ohne Spielformen, ist wie Schwimmen ohne Wasser.“
Was haben die Spieler am meisten vermisst in der fußballfreien Zeit? Eine überraschend oft gegebene Antwort: „Das dumme Gequatsche meiner Mannschaftskollegen.“ Man merkt, nicht nur der Fußball an sich, fehlt den Jungs, sondern auch und besonders das menschliche auf und neben dem Platz. „Glawoni“ bringt es am Ende auf dem Punkt und spricht vermutlich zahlreichen Leuten in und um Elster aus der Seele: „Mir fehlt der Samstag auf’m Platz!“