Reporterlegende Ulli Potofski zu Gast im Fußball verrückten Elster

Rasch füllt sich am Donnerstagabend die Brale-Eventscheune in Elster. Ein Neujahrsempfang für den
derzeit Tabellendritten der Fußballverbandsliga Eintracht Elster ist angesagt. Durchaus ein besonderer
Anlass zum Feiern. Eines jedoch dürfte Höhepunkt des Abends sein: Prominenter Besuch hat sich
eingefunden. Reporterlegende Ulli Potowski einmal auf Augenhöhe zu erleben - Wunsch vieler
Fußballfans. Im kleinen beschaulichen Elster wird dieser Wunsch wahr und lässt alle Fußballherzen
höher schlagen.
Wenn sportliche Jahresbilanzen so wie in Elster ausfallen, darf auch mal ein Lob gespendet werden.
Im Jahresrückblick weiß dies Moderator Dirk Remme, Jugendtrainer und Nachwuchschef , gebührend
zu würdigen. Kommt man mit den alten Elsteraner Fußballern ins Gespräch beginnen deren Augen zu
glänzen. Dazu zählen Thomas Kynast, aber auch Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe, der bis 1978 in
der 1. Mannschaft kickte. Als die Flut von Fußball TV-Übertragungen noch in einem erträglichen Maß
die Fußballbesessenen „beglückte“, kamen noch 200 bis 300 Zuschauer zu den Heimspielen. Laut
Statistik sind es trotz der hervorragenden Platzierung von Elster nur noch 89 pro Spiel. Ein Grund
auch für Ulli Potowski einmal kritisch über König Fußball laut nachzudenken. Was bleibt da noch im
Amateurfußball, wenn nur der Kommerz die Spielregeln bestimmt, diverse Privatsender, aber auch
Sky das Sagen haben. „Fußball wird zur Ware. Wir müssen darauf achten, dass das gesamte System
nicht kollabiert“, so die warnenden Worte von Potofski, der als Reporterlegende einst zu den
Globetrottern in diesem Metier zählte. Olympia 1996 in Atlanta, 25 Jahre Wimbledon, 10 Ja0hre US-
Open, Australien-open, Skispringen – all das prägte den Weltbürger in Sachen Sport. Was will man
mehr. „Ich mache den jüngeren Kollegen jetzt Platz.“ – so voller Einsicht Ulli Potofski, was ihn nicht
daran hindert doch noch die Reporterkabine der Bundesliga zu besetzen. Hoffenheim-Frankfurt heißt
am Samstag die nächste Aufgabe. So ein Tag beginnt bereits um 8 Uhr mit der Anreise. 13 Uhr sind
erste Sprechproben und Interviews mit Trainern und Spielern vorgesehen, ehe es 15.30 Uhr mit dem
Anstoß zur Sache geht. Seine Entertainerqualitäten stellt Ulli Potofski, der gebürtige Gelsenkirchener
(Jg. 1952) und bekennender Schalkefan immer wieder unter Beweis. Auf die Frage „Wer ist heute
Abend Schalkefan“ bekennt sich Joern Engelhardt (21) als einziger zu seiner Lieblingsmannschaft.
Die Bayernfans sind in der Überzahl, darunter auch eine Dame, die dem Reporter Rede und Antwort
stehen muss. „Sehr Unterhaltsam“, hört man immer wieder aus dem Publikum. Es entsteht eine Nähe
zum Entertainer und Reporter, wie man sie selten erlebt. Potofski erweist sich als der sympathische
Sportkumpel von nebenan, mit dem man nach dem Spiel auch gern noch ein Bier trinken möchte. Für
Detlef Stache, Geschäftsführer der Eintracht und Trainer Tobias Klier (35) bedeutet ein solcher Abend
eine Stärkung des Gemeinschaftsgeistes. „Bleibt es bei Rang 3 oder wird es sogar die Meisterschaft“,
fragt die MZ den Chefcoach. „Wir wollen eine gute Rückrunde“, meint Klier diplomatisch und
möchte sich nicht festlegen. Mit Max Heidel (Tor) und Marc Plewa erhält die Eintracht Verstärkung
mit Oberligaerfahrung. Beide trainieren im Nachwuchs des FC Magdeburg. Da dürfte noch einiges zu
erwarten sein. Mario Letz und Mario Brandenburg Geschäftsführer von Brale GmbH erweisen sich als
Glücksgriff für Elster. Als Sponsor schlägt ihr Herz für den Fußball von Elster.
Nachdenkliche Töne gibt es an diesem Abend auch zu hören, dann wenn Ulli Potowski solche Worte
sagt wie „Profisport ist wie ein Haifischbecken“, bedarf es keiner weiteren Erklärungen. Was macht
eigentlich ein Reporter, wenn er nicht spricht? „Er schreibt ein Buch unter dem Titel „ein Jahrgang
und zwei Leben. Der Politiker Wolfgang Bosbach und ich sind beide Jahrgang 1952 und in
unterschiedlichen Milieus aufgewachsen. Daraus entstand ein Buch, das demnächst auf einer Lesereise
vorgestellt wird. „Über mein „Lets Dance“-Abenteuer möchte ich lieber schweigen. Alle Teilnehmer
haben abgenommen. Ich jedoch habe drei Kilogramm zugenommen. Offenbar Frustbewältigung
durch Essen nach frühzeitigem Ausscheiden .“ Bei diesen Worten erntet der charmante Plauderer
erneut Applaus. Noch lange wird über die schönste Nebensache der Welt „König Fußball“ diskutiert.
Ein Abend der in Erinnerung bleiben wird.

(Quelle: Rainer Schultz)

Ulli Potofski nutzte die Gelegenheit in Elster gleich noch, um sich mit Dirk Remme über die Herausforderungen im Nachwuhsfussball zu unterhalten. Dem Gespräch der beiden Fussballexperten könnt ihr im Podcast des Entertainers, Herz Seele Ball, lauschen.