MZ Bericht zum Derby

Wittenberg - Nach dem Schlusspfiff sind sich beide Trainer sofort einig. „Es war ein sehr ruhiges Landesliga-Derby ohne große Emotionen“, betonen Tobias Klier (SV Eintracht Elster) und Uwe Rohlik (Grün-Weiß Annaburg), die selbst den 2:0-Sieg der Eintracht unisono als „völlig verdient“ bezeichnen. „Elster ist spielerisch besser gewesen und hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt“, fügt Rohlik an, der Rotsünder Dosseh Bruce (51.) ein bisschen in Schutz nimmt. „Er ist zuvor des Öfteren gefoult worden. Dann hat er sich zu einem Gerangel hinreißen lassen. Aus meiner Sicht geht der Platzverweis in Ordnung“, so der Annaburger Coach, der hofft, dass der Angreifer für sein Verhalten keine zu hohe Strafe kassiert. Trainerkollege Tobias Klier bestätigt, dass Bruce vor der Tätlichkeit von Eintracht-Kapitän René Rosenberger von den Beinen geholt worden ist. „Dann hat er sich mit einer Kopfnuss revanchiert.“ Die Fußballer aus der Elbegemeinde sind von der ersten Minute an Chef auf dem Platz. Nach Pass von Felix Röder knallt Oliver Hinkelmann den Ball zum Führungstreffer in die Maschen (22.). Der Tabellenvierte bleibt am Drücker und sucht die Entscheidung. Lucas Eduardo de Almeida setzt Röder in Szene, dieser lässt Gäste-Keeper Kevin Ziebell keine Abwehrmöglichkeit (29.). „Mit dem 2:0 war die Partie entschieden“, so Rohlik rückblickend und fügt an, dass sein Team zumindest bis zum ersten Gegentor gut mitgehalten hat. „Annaburg war sehr defensiv eingestellt und hat lediglich auf Konter gelauert“, bewertet Klier die ersten 45 Minuten. Nach der Roten Karte gegen Gäste-Angreifer Bruce sehen die 325 Zuschauern eine überlegene Eintracht, die lediglich mit den sich bietenden Chancen fahrlässig umgeht. „Wir hatten im gesamten Spiel keine nennenswerte Möglichkeit“, bekennt Rohlik. Elster verwaltet den Vorsprung mit der nötigen Cleverness und darf sich als Viertplatzierter weiter Hoffnungen auf einen Medaillenplatz machen. „Wir schauen weniger auf die Konkurrenz und beteiligen uns nicht an Spekulationen. Wichtig ist, dass Elster auf Kurs bleibt“, so Klier. Annaburgs Coach Rohlik geht nicht davon aus, dass seine Elf als Siebenter des Klassements noch mit dem Abstiegskampf im Berührung kommt, selbst wenn rein rechnerisch noch alles möglich ist. „Es sind bis zum ersten Abstiegsplatz nur sieben Punkte“, meint er und erzählt, dass er sich viel mehr Sorgen um die künftige Besetzung des Angriffs macht. Bruce muss eine Sperre absitzen, Stefan Lutzmann plagt sich mit einer langwierigen Fußverletzung herum. (mz)

Eintracht Elster: Csaba Juhasz, Felix Röder, David Kühnast, Pawel Wojciechowski, Fabian Schlüter (82. Lucas Könnecke), Benjamin Witt, René Rosenberger, Kay Stephan (72. Martin Thauer), Lucas Eduardo de Almeida (72. Pitt Schultz), Frank Lehmann, Oliver Hinkelmann

Grün-Weiß Annaburg: Kevin Ziebell, Michal Obrtlik, Florian Klöpping, Dosseh Bruce, Philipp Grundmann, Toni Dillan, Markus Gräbner, Marcus Kalich, Sebastian Lehmann (46. Willi Uhlitzsch), Johannes Petzold, Salko Kukuljcic (46. Andreas Schmidt)